Patella Luxation – Die Kniescheibe „springt raus“

Ein sehr häufiges Problem der kleingezüchteten Hunderassen.
Die Kniescheibe – patella – gleitet bei der Kniebeugung und Streckung durch eine Vertiefung des Oberschenkelknochens.
Gerade bei kleinen Hunden ist die Kniewinkelung sehr stark und die Kniescheibe kann schneller aus ihrer Führung rutschen.
Nicht nur die Winkelung des Knies, sondern auch die Ausprägung der Vertiefung spielt eine große Rolle. Oft ist sie an der Innenseite des Oberschenkelknochens zu flach und die Kniescheibe rutscht bei der Beugung des Knies nach innen aus der Führung 😪
Der Oberschenkelmuskel, der Quadriceps, liegt mit seinen Sehnen über der Kniescheibe. Er hält die Kniescheibe in der richtigen Position.
Ist der gesamte Muskel oder auch einer der 3 Teile zu schwach, kann es das herausrutschen der Kniescheibe begünstigen.
Natürlich kommt dieses Problem auch immer wieder bei großen Hunden vor.
Durch sehr plötzliche Bewegungen im Knie wie verdrehen in sehr kleinen Wendungen, starke Stops usw. kann die Kniescheibe durch die Muskeleinwirkung aus der Führung gezogen werden. Mit viel Glück ist dies nur einmalig passiert, doch häufig bricht ein Stück der knöchernen Führung dabei ab und nun haben wir die Situation, dass die Kniescheibe dort leichter herausrutschen kann.

Was kann darauf hindeuten, dass mein Hund dort ein Problem hat?
Ist es akut passiert, lahmen die Hunde meist direkt für mehrere Tage. Das Knie kann anschwellen und sich entzünden.
Die Lahmheit verschwindet oft nach kurzer Zeit wieder, doch der Hund fängt an eine Schonhaltung einzunehmen und die Kniebeugung zu vermeiden.
Gerade bei Rassen wie Jack Russel Terrier, französische Bulldogge oder Chihuahua sieht man ein Hüpfen der Hinterbeine. Damit bringt der Hund die Kniescheibe selbst wieder in die richtige Position zurück.
Das kann aber muss nicht schmerzhaft sein. Gerade wenn die Hunde die Probleme schon angeboren haben, zeigen sie dabei selten Schmerzen.
Auf Dauer führt es aber zu Arthrose im Knie und kann auch mal akut zu einer Lahmheit führen.
Zudem laufen sie sehr gerade in der Hinterhand und überlasten die Vorhand und den Rücken damit.

Das sind noch die harmlosen Fälle bzw. Grad 1-2.
Schlimmer wird es dann, wenn der Hund es meisten nicht mehr schafft die Kniescheibe selbst zu reponieren („einrenken“).
Diese Hunde gehören zum Tierarzt, denn das ist schmerzhaft. Je nachdem wie die Situation auf dem Röntgenbild aussieht, kann man es mit der Physiotherapie in Angriff nehmen.
In schlimmeren Fällen muss das betroffene Knie operiert werden.

Aber auch die leichteren Fällen können natürlich wunderbar mit Physiotherapie behandelt werden. Wir haben sehr viele Hunde die nach der Behandlung fast keine bis keine Probleme mehr haben. Das heißt, die Kniescheibe springt nur noch alle paar Monate raus oder auch gar nicht.

Eine Patellaluxation sollte immer behandelt werden.


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